Vergoldung
Wenige Tage nach der informellen Ernennung Josephs zum ›Obersten Mund‹ durch Echnatôn (vgl. V, 1478-1480) und der Rückkehr der königlichen Familie mit Joseph von On nach nach Theben wird »die schöne Förmlichkeit der Investitur und Vergoldung« an dem neuen hohen Staatsdiener vollzogen (V, 1485). Echnatôn und Nofertiti, auf einer »Art von Balkon« stehend, lassen auf den unterhalb des »Säulen-Altan[s]« im Schlosshof stehenden Joseph (V, 1486) »einen Regen und Segen von Kostbarkeiten« niedergehen: »Ketten aus aufgereihten Goldperlen, Gold in Löwengestalt, goldene Armringe, goldene Dolche, Stirnbänder, Halskrägen, Zepter, Vasen und Beile aus gediegenem Gold« (V, 1487). Der Erzähler zieht die Parallele zu Jaakob, der seinen Reichtum auch einst »im Land ohne Wiederkehr, bei Laban, dem Teufel« gesammelt habe, »und so tat an diesem Tage auch sein Liebling in dem fröhlichen Totenland, in das hinab er verkauft und verstorben war. Denn soviel Gold gibt es freilich nur in der Unterwelt, und Joseph wurde gleich hier auf der Stelle, allein durch das Lobgold, zum vermögenden Mann« (V, 1488).
TM stützt sich hier auf die Beschreibung der ähnlich verlaufenden Auszeichnung des Priesters (und späteren Pharao) Eje bei Erman/Ranke (134-136). – Abb.: Auszeichnung des Eje (Zeichnung nach einem Relief im Felsengrab des Eje in Amarna).