Minde, Trud
Ehefrau von Gerdt Minde, Schwägerin (»Schwieger«) von Grete Minde, eine »schöne, junge Frau«, aber »mit strengen Zügen« (2/10). Sie stammt wie ihre Nachbarin Emrentz Zernitz aus Gardelegen, kommt aus kleinen Verhältnissen und ist durch die Einheirat in eine Patrizierfamilie aufgestiegen (vgl. 2/13 f.). Sie leidet daran, dass sie nach drei Ehejahren noch immer kein Kind hat, und ist darüber religiös geworden, versucht »es nun mit Gigas und mit Predigt und mit Litanei« (2/14). Da sie in ihrem Leben »bis diesen Tag« keine Liebe erfahren hat (2/10), missgönnt sie Grete die unschuldige Liebe des Nachbarsohns Valtin und möchte erwirken, dass Valtin aus dem Haus kommt (vgl. 2/12), versucht zu diesem Zweck sogar, Emrentz‘ Verhältnis zu ihrem Stiefsohn durch üble Nachrede zu vergiften (vgl. 8/44 f.). Nach dem Tod des alten Minde behandelt sie Grete wie eine Dienerin. Sie bekommt schließlich doch noch ein Kind, einen Sohn, für dessen Pflege sie Grete über Gebühr beansprucht. Dass ihr Mann der verzweifelten Grete zuletzt jegliche Hilfe verweigert, macht ihr allerdings Angst, sie glaubt nicht, dass »diese Hexe« die Zurückweisung hinnehmen wird, und macht ihrem Mann Vorwürfe: »Ein Unheil giebt’s! Und Du selber hast es herauf beschworen.« (18/106)