Zernitz, Valtin
Sohn des alten Zernitz aus erster Ehe, zu Beginn der Geschichte knapp sechzehn Jahre alt (vgl. 2/12), ein Junge mit einem »ächt märkischen Breitkopf und vorspringende[n] Backenknochen« (1/6), der die Nachbarstochter Grete Minde liebt und sie, wenn sie groß ist, heiraten möchte. Nach dem Tod des alten Minde und der Geburt von Gerdt und Trud Mindes Kind sehen sie sich häufiger und gehen außerhalb der Stadt in freier Natur spazieren. Valtin gibt ihr Halt in ihren häuslichen Nöten und verspricht ihr, ihr in allem zu Willen sein zu wollen: »Sage, daß ich hier hinunter springe, so spring' ich, und sage, daß du fort willst, so will ich auch fort. Und wenn es in den Tod ging'! Ich kann nicht leben ohne dich. Und ich will auch nicht.« (9/51) Als Grete tatsächlich fliehen will, macht er sein Versprechen wahr und geht mit ihr. Drei Jahre ziehen sie mit einer Puppenspielertruppe durchs Land, bekommen ein Kind, dann aber wird Valtin todkrank und stirbt in dem Wirtshaus von Arendsee, vier Stunden Fußweg von Tangermünde. Zuvor nimmt er Grete das Versprechen ab, ihren Trotz zu überwinden, nach Hause zurückzukehren und ihren Bruder um Aufnahme zu bitten (vgl. 15/88 f.). Dank der Hilfe der Domina des Klosters Arendsee kann Grete ihn auf dem Klosterkirchhof unter einem Fliederstrauch begraben.