Soliman

Ein kleiner, zappeliger schwarzer Junge von sechzehn Jahren mit einem Affengesicht, den Arnheim aus einer Tänzertruppe in Italien herausgeholt und mitgenommen hatte (55.). Bis zum vierzehnten Jahr hatte er ihn erzogen, durch seine ständige Gegenwart, aber auch durch Lektüre. Dann aber fand er, dass Solimans eigentlicher Beruf das Dienen sei, und beschäftigt den Jungen nun als Kammerdiener. Seitdem sinnt Soliman auf Rache und übt sie schon wie ein Kobold mit allerlei Streichen aus, auch bestiehlt er seinen Herrn. Er zählt neben Ulrich und Tuzzi zu den Gegnern Arnheims (55., 220). Er ist es, der mit Rachel dem unerwünschten General von Stumm eine Einladung zum »Konzil« schickt.

Soliman hält sich oft im Hause Tuzzi auf, wenn sein Herr dort ist. Mit Diotimas 19jähriger Zofe Rachel lauscht und lauert er überall. Dabei verliebt er sich in Rachel und drückt das heftig und knabenhaft-herrisch aus, bis zum »Tierbiß«, als sie sich wehrt (79., 340). Später lässt sie sich auf seine Küsse ein, und einmal schleust er sie in die Hotelzimmer seines Herrn ein, als der verreist ist, um ihr die luxuriöse Ausstattung Arnheims zu zeigen (104.). Rachel widersteht seinen Geschenkangeboten.

Zuletzt erliegt sie seinen Werbungen, bringt ihn in ihre Kammer und ergreift die Initiative. Aber danach findet sie ihn doch hässlich und ist von der Realität enttäuscht (117., 604). Auf ihre Schwangerschaft reagiert er mit läppischen Plänen (III, 38., 1027).

Arnheim macht Soliman gelegentlich zum Zuhörer seiner Reflexionen; dabei erzählt der Diener ihm einmal, er sei ein afrikanischer Königssohn (112., 544).