Wendisch Burg
Fiktive Stadt in der Mecklenburgischen Seenplatte, die man mit der Eisenbahn »auf einer südwestlichen Nebenstrecke« erreicht (728). In Wendisch Burg ist D. E. aufgewachsen und zur Schule gegangen wie später auch Klaus Niebuhr und Ingrid Babendererde. In der Nähe liegt die Havelschleuse, an der Martin und Gertrud Niebuhr wohnen. Aus Wendisch Burg stammt auch Hanna Ohlerich.
975-979 Die Geschichte der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee im April 1945: Sie wird in der »Neufassung der Geschichte der Stadt Wendisch Burg, zum 800. Jahrestag der Gründung 1965 herausgegeben von der Kommission für die Jubiläumsfeierlichkeiten bei der Bezirksleitung der Sozialistischen Einheitspartei«, ganz anders erzählt als Heinrich Cresspahl sie zu erzählen weiß. In seiner Fassung waren es nicht zwei ruhmreiche Mitglieder der KPD, später SED, die die Stadt vor einem Bombardement gerettet haben, sondern es war sein Schwager Martin Niebuhr, der, um die Havelschleuse vor einer Sprengung durch die SS zu bewahren, mit der ersten Schleuse bei Wendisch Burg telefoniert und dann nicht den Schleusenwärter Ewert, sondern einen Offizier der Roten Armee an der Strippe hat, dem er alle nötigen Informationen für eine kampflose Einnahme der Stadt gibt.
Vgl. die Auflistung aller Fundorte im Register des Jahrestage-Kommentars. – Wendisch Burg ist der Hauptschauplatz in »Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953« (posth. 1985). – Zu den möglichen realen Vorbildern (Krakow, Güstrow, Wesenberg) vgl. Jahrestage-Kommentar zu 9, 29.