Epet-Esowet

Die große Tempelanlage des Amun in Karnak ist einer der ersten Gebäudekomplexe, die Joseph, noch vom Schiff aus, von Theben zu Gesicht bekommt. Die »große Wohnung Amuns« hat, wie ihm der alte Midianiter erzählt, unter anderem einen mit Silber gepflasterten Saal von fünfzig Ellen Breite mit »zweiundfünfzig Säulen und Pfeilern, die Zeltpfählen gleichen« (IV, 766), »erbaut von dem dritten Vorgänger des gegenwärtigen Gottes« (IV, 770).

Das ›hunderttorige Theben‹ verdankt diesen Namen den zahlreichen Pylonen seiner Tempelanlagen. Der Amun-Tempel hat zu Josephs Zeit allein schon sechs oder sieben Tore und »die kleineren Tempel in seiner Nähe, die Häuser des Chonsu, der Mut, des Mont, des Min, der nilpferdgestaltigen Epet wiederum eine Anzahl« (IV, 772).

Von der ›großen Wohnung‹ Amuns führt eine fünftausend Ellen lange, »mit lauter Amuns-Widdern« besetzte Prachtallee zum Südlichen Frauenhaus, der zweiten großen Tempelanlage des Amun, an der zur Zeit von Josephs Ankunft in Theben noch kräftig gebaut wird (IV, 766). 

Der Saal, von dem der alte Midianiter spricht, ist wohl der von Thutmosis III. erbaute Festtempel Ach-Menu. – Das »Südliche Frauenhaus« ist der von Echnatôns Vater, Amenhotep III., ausgebaute Tempel von Luxor.

Letzte Änderung: 07.04.2009  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück