Buddenbrook, Elisabeth (Bethsy)
Ehefrau von Johann (Jean) Buddenbrook (junior), eine geborene Kröger, Mutter von Thomas, Tony (Antonie), Christian und Klara (Clara) Buddenbrook. Elisabeth hat blaue Augen, rötliches Haar und einen weißen Teint. Sie strahlt Sicherheit und Sanftheit aus (I, 1., 11). Sie ist immer elegant gekleidet und konventionsbewusst, ihre Familie (Kröger) ist reicher als die Buddenbrooks. Die Ehe wurde nicht aus Liebe geschlossen, hat sich aber bewährt (III, 4.). Deshalb schützt sie ihre Tochter Tony auch nicht gegen den familiären Zwang, Bendix Grünlich zu heiraten (IV, 4., 124), und fördert ebenso widerspruchslos die Bewerbung von Alois Permaneder um Tony.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Jean 1855 baut sie dessen christliche Übungen noch aus, sie hält eine Sonntagsschule für kleine Mädchen, Morgen- und Abendandachten und »Jerusalemsabende« mit Damen verschiedener Gesellschaftskreise. Man singt erbauliche Lieder wie »Ich bin ein rechtes Rabenaas« (V, 5., 304), und das Haus füllt sich mit geistlichen Schmarotzern. Auch Pastor Tiburtius aus Riga ist zu Gast, der sich dann mit Klara verlobt und verheiratet (VI, 6.).
Bethsy Buddenbrook übt immer noch sanfte Autorität aus, indem sie die so wichtigen »Dehors« wahrt. 1862 stirbt Klara, die Mutter erfüllt ihren letzten Wunsch und überlässt Pastor Tiburtius Klaras Erbe; damit erregt sie den Zorn des Firmen-Inhabers Thomas (VII, 7.).
Elisabeth richtet alljährlich das großartige Weihnachtsfest in der Mengstraße aus, zu dem die ganze Familie am Heiligabend kommt. Beschrieben wird das Fest von 1869, bei dem Enkel Hanno von ihr das ersehnte Puppentheater bekommt. Die Konsulin ist nun über 60 Jahre alt (VIII, 8.). Im Herbst 1871 erliegt sie trotz heftiger Gegenwehr einer Lungenentzündung (IX, 1.). Nach ihrer Beerdigung erwirbt der Konkurrent Hermann Hagenström das Haus in der Mengstraße (IX, 4.).