El eljon
Der Name El eljon, so belehrt Jaakob die Seinen, ist im Unterschied zu der »Vielnamigkeit Baals« der Name des höchsten und einzigen Gottes ihrer Väter: »Er hieß El eljon, der höchste Gott, El ro'i, der Gott, der mich sieht, El olâm, der Gott der Äonen, oder, seit Jaakobs aus der Erniedrigung geborenem großen Gesicht, El bêtêl, der Gott von Lus. Aber das alles waren nur wechselnde Bezeichnungen für ein und dieselbe seiende Gottesperson, nicht ortsgebunden, wie die verzettelte Vielheit der Flur- und Stadtbaale, sondern in allem wesend, wovon ihnen die einzelne Inhaberschaft beigelegt wurde« (V, 1732).
Eine Variante des Tammuz oder Adonis, dem in Schekem gehuldigt wird, hatte schon zu Zeiten Abrahams und Malkisedeks »ein besonderes Gedankengepräge angenommen, das ihr den Namen El eljon, Baal-berit, den Namen des Höchsten also, des Bundesherrn, des Schöpfers und Besitzers von Himmel und Erde, eingetragen hatte« (IV, 71).
Dass Abraham den »Gott seiner Erkenntnis« ebenfalls ›El eljon‹ genannt »und also dem Baal und Adon des Malkisedek gleichgesetzt hatte«, macht Jaakob »geneigt, in dem zerrissenen Sohn von Schekem den wahren und höchsten Gott, den Gott Abrahams, und in den Sichemiten Bundesbrüder im Glauben zu erblicken« (IV, 71), weshalb er sich nach seiner Flucht aus Charran gern im Tal von Sichem niederlässt (IV, 159).
Bei der Deutung der Gottesbezeichnungen El eljon, El olâm und El ro'i dürfte TM Jeremias I (270-272) gefolgt sein. Dort fand er auch die Verbindung zum Tammuz-Kult und die Vermutung vor, dass »der 'el 'eljôn des Malkisedek eine Erscheinungsform des Tamuz« ist (272). – Zu dem Gottesnamen El olâm vgl. Olâm.